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Schwerpunkt: Endokrinologie / Diabetologie

Gynäkomastie


Definition der Gynäkomastie:
Die Gynäkomastie ist eine Vergrößerung der männlichen Brust durch Zunahme von Drüsengewebe und Stroma. Abzugrenzen von der Pseudo-Gynäkomastie, bei der die Brustvergrößerung lediglich die Folge von vermehrtem Fettgewebe darstellt.

Die echte Gynäkomastie (Gynäkomastia vera) kann im Rahmen einer Fettsucht oder als Pubertätsgynäkomastie vorkommen und persistieren. Pathologische Ursachen sind entweder die Folge einer vermehrten Östrogen- oder einer verminderten Androgenwirkung. Selten sind neoplastische Prozesse (Mamma-Tumor) die Ursache einer Gynäkomastie.

Diagnostik
Bei einer Gynäkomastie ist eine genaue endokrinologische Abklärung unbedingt erforderlich: Fahndung nach Medikamenten, die eine Gynäkomastie auslösen können, z. B. Östrogene, Digitalis-Präparate oder Aldosteron-Antagonisten. Ausschluss einer Erkrankung von Leber, Nieren oder der Schilddrüse. Bestimmung von Hormonwerten im Serum bzw. Plasma: Luteotropes Hormon (LH), follikelstimulierendes Hormon (FSH), Testosteron, Östradiol, Prolaktin und Beta-HCG.

Bei Verdacht auf Tumor sollte ein Abdomen-CT und eine Ultraschalluntersuchung des Hodens durchgeführt werden.

Therapie der Gynäkomastie
Die Therapie der Gynäkomastie richtet sich nach deren Ursache. Eine Behandlung ist nicht immer erforderlich. Die Therapie ist entweder symptomatisch (Entfernung der Brustdrüsen) oder kausal mit Behandlung der zugrundeliegenden Ursache.

Östrogen- oder HCG- produzierende Tumoren werden chirurgisch entfernt. Bei Androgenmangel ist die Substitution mit Testosteron die Therapie der Wahl. Bei Gynäkomastie aufgrund systemischer Erkrankungen müssen letztere behandelt werden.

Cave: Abklärung und Therapie einer Gynäkomastie sollten unbedingt in einem endokrinologischen Zentrum erfolgen.

Autor:  Professor Dr. med. W.A. Scherbaum
Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie
des Universitätsklinikums Düsseldorf
Für weitere Informationen: scherbaum@uni-duesseldorf.de

Quelle: www.gynaekomastie.info